Spiker's Berlin

Der neue Packhof

Diese Anlage, eben so wichtig für den Handel und Verkehr der Hauptstadt, wie als eine neue Verschönerung derselben, ist unter der Direktion des Ober-Bau-Direktors Schinkel und des Geheimen Ober-Bauraths Schmid von dem Bau-Inspektor Bürde in den Jahren 1829 bis 1831 ausgeführt worden.

Das Bild giebt im Vordergrunde die Ansicht des Niederlags-Gebäudes mit dem eigentlichen Lagerplatze, welcher von den Geschäfts-Zimmern des weiter rückwärts liegenden Haupt-Steueramts-Gebäudes übersehen werden kann. Im Hintergrunde zeigt sich das Museum, und weiter links kömmt aus den grünen Bäumen ein Theil der Kuppel der Domkirche zum Vorschein.

Das erwähnte Niederlags-Gebäude hat 141 F. im Quadrat und vier Etagen Höhe; der Lagerplatz aber 380 Fuss Länge und 170 Fuss Breite. Die ganze Anlage besteht aber eigentlich aus drei Hauptgebäuden, nämlich aus dem eben erwähnten Niederlags Gebäude und zwei, in ihrem Aeussern ganz ähnlichen, sehr geschmackvoll aufgeführten Häusern, die zwischen dem Museum und dem eigentlichen Packhofe oder Lagerplatze liegen.

Das dem Museum zunächst liegende, verbirgt durch seine Grundform den schiefen Winkel, den die Strasse mit dem Kupfergraben bildet; es enthält: das Haupt-Stempel–Magazin, aus dem die ganze Monarchie mit Stempelpapier und Spielkarten versorgt wird (früher befand sich das Lokal dazu im Königl. Schlosse); – das Wechsel-Stempel-Amt (früher im alten Orangerie-Gebäude an der Friedrichsbrücke); – die Provinzial–Steuer–Kasse und die Realisations-Kasse für Kassen-Anweisungen; – die Wohnungen des General–Steuer-Direktors und die des Verwalters beim Haupt-Stempel-Magazin. – Durch ein langes, aber niedriges Gebäude, von geringer Tiefe, in dem sich ein grosser Theil des Lokals des Haupt-Steuer-Amtes für inländische Gegenstände und die Wohnungen mehrerer Steuer-Aufseher befinden, ist dieses erstere Amtsgebäude mit einem zweiten, ihm ganz ähnlichen, verbunden. In diesem letzteren findet man: das Haupt-Steuer-Amt für ausländische Gegenstände, einen Theil des Lokals des Haupt-Steuer-Amtes für inländische Gegenstände, endlich die Wohnungen der Vorsteher beider Aemter. An der Seite nach dem Kupfergraben hin befinden sich die nöthigen Hofräume, und ein sehr hübscher Garten zieht sich dem Wasser entlang hin. Er giebt der ganzen Anlage ein sehr angenehmes, freundliches Ansehen. Dem Vernehmen nach wird den vorhandenen Gebäuden noch ein neues Salzmagazin hinzugefügt werden.