Allerdurchlauchtigster, Grossmächtigster König, Allergnädigster König und Herr!

Wenn, unter den Residenzen Europas, Berlin als eine von denen genannt wird, welche, wie durch die Macht eines Zaubers, im Laufe weniger Jahre, durch eine Reihe der herr lichsten Denkmäler der Baukunst, sich einen der ersten Plätze unter den schönsten Städten des Welttheils erworben,– so hat Preussen diesen Ruhm nur der glorreichen Regierung Ew. KÖNIGL. MAJESTÄT zu danken.

Die Bewohner des Preussischen Staates haben, unter ihren Augen, mit eben so grossem Erstaunen, als gerechtem Stolz, auf das Geheiss Ew. KÖNIGL. MAJESTÄT eine Reihe der prachtvollsten Bauwerke emporsteigen sehen, deren Bedeutsamkeit und Vollendung sie den ausgezeichnetesten Leistungen der neueren Kunst zur Seite stehen lässt, während der Geschmack der Ausführung die Vergleichung mit dem Alterthume zu einer leichten Aufgabe macht. – In dieser Zeit ist aber auch, bei dem Bemühen um die Schaffung neuer Verschönerungen, die Sorge für die Erhaltung der Ueberbleibsel älterer Zeit nicht minder thätig gewesen, und das itztlebende Geschlecht erkennt es, als einen neuen Beweis der Regenten-Tugenden Ew. KÖNIGL. MAJESTÄT, dankbar an, wenn neben dem, was die gegenwärtige Zeit unter Ew. KÖNIGL. MAJESTÄT erhabenem Schutze Ruhmvolles und Herrliches vollbracht, auch die Spuren der Kunst unserer Vorfahren nicht ganz vertilgt worden sind.

Mögen Ew. KÖNIGL. MAJESTÄT geruhen, ein Unter nehmen, welches sich Höchstdero Allergnädigsten Schutzes zu erfreuen hat, nicht ganz desselben unwürdig zu finden! Wenn der Gedanke, dass diese Blätter bestimmt sind, unter den Augen Ew. KÖNIGL. MAJESTÄT an das Licht zu treten, allein dem Unternehmer ein Sporn seyn muss, alle seine Kräfte aufzubieten, um etwas einer so huldvollen Auszeich nung nur einigermaassen Entsprechendes zu liefern, so wird er auch, bei der Grösse der Aufgabe, nur in der gnädigen Nachsicht Ew. KÖNIGL MAJESTÄT eine Ermunterung finden können, auf der schüchtern betretenen Bahn mit Ausdauer und Liebe fortzuschreiten.

Geruhen Ew. KÖNIGL. MAJESTÄT den Ausdruck der tiefsten Ehrerbietung zu genehmigen, mit welchem sein Werk zu den Füssen des Thrones Ew. KÖNIGL. MAJESTÄT niederzulegen wagt

Ew. KÖNIGL. MAJESTÄT

Berlin, den 1 October 1832

Unterhänigster George Gropius, Kunst- und Buchhändler